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Personenbeförderung – leicht gemacht! - Der Münchner Flughafen und sein innovatives Personentransportsystem -

Seit Eröffnung des Münchner Flughafens steigt die jährliche Fluggastzahl stetig an. Deshalb wurden frühzeitig die Weichen für eine notwendige Kapazitätssteigerung gestellt: Östlich des Terminal 2 entsteht ein Satellitengebäude, das über ein automatisches Personentransportsystem (PTS) unterirdisch mit dem Terminal 2 verbunden wird. Das Planungs- und Ingenieurbüro Dorsch International zeichnet während der gesamten Projektdauer verantwortlich für verschiedene Ingenieurleistungen für das PTS. Die offizielle Inbetriebnahme ist für April 2016 vorgesehen.

Im Jahre 1992 wurde der Flughafen im Erdinger Moos eröffnet, seitdem wächst die Fluggastzahl überdurchschnittlich an. Nachdem erst im Jahr 2002 das Terminal 2 eröffnet wurde, beginnt die Flughafen München GmbH im Jahr 2007 mit der Planung von weiteren Gebäudeflächen. Dies wurde notwendig, um der prognostizierten Steigerung des Passagieraufkommens gerecht zu werden. In diesem Jahr wird der Münchner Airport erstmals die 40-Millionen-Marke überspringen. Die langfristige Flughafenentwicklung sieht den Ausbau weiterer Passagierabfertigungsanlagen vor. Diese werden in Form eines weiteren Terminals (Satellit) und dem Verbindungsglied „Personentransportsystem - PTS“ geschaffen. Unter „PTS“ versteht man einen automatisch gesteuerten Zug, der sich fahrerlos und elektrisch angetrieben zwischen Terminal 2 und dem Satelliten in einem Tunnel unter dem Vorfeld bewegt. Die Fahrgäste im PTS sind ausschließlich Personen, die entweder abfliegen, ankommen oder umsteigen.

Der offizielle Startschuss für dieses innovative Personentransportsystem „Satellit 1“ fiel bereits im Jahre 2007, nachdem der Flughafen München die Projektleistung für das Personentransportsystem ausgeschrieben hatte. Die eigentlichen baulichen Rahmenbedingungen für das PTS wurden schon viele Jahre früher geschaffen: bereits mit der 2. Ausbaustufe am Flughafen München wurde zwischen 1998  und 2002 neben dem S-Bahn- und dem Gepäck-/Versorgungstunnel, auch der Tunnel für das PTS unter dem heutigen Vorfeld 2 (östlich des Terminal 2) sowie die beiden Bahnhöfe Terminal 2 und heutigen Satellit im Rohbau errichtet.

Inzwischen ist viel geschehen, beispielsweise wurde der unterirdische Fahrweg für den Satelliten bereits erstellt. Für die rund 400 Meter lange Strecke wurde ein zweispuriges System realisiert, bei dem insgesamt drei fahrerlose Züge auf Gummirädern mit je vier Fahrzeugen bei einer Geschwindigkeit von rund 40 - 45 km/h zum Einsatz kommen. Jedes Fahrzeug ist ca. 12 Meter lang, knapp 3 Meter breit und wiegt 16 Tonnen. Die Kapazität pro Fahrzeug liegt bei  93 Personen. Die Kapazität ist auf den Transport von bis zu 9.000 Fahrgästen pro Stunde und Richtung ausgelegt.

Der Tunnel und weitere PTS Betriebsräume sind fertig gestellt, die verschiedenen Betriebskonzepte für Pendel- und Richtungsverkehr stehen. Des Weiteren wurden die Subsysteme, wie Starkstrom, Nachrichtentechnik sowie Systemsteuerung und die technischen Ausrüstungen größtenteils fertig gestellt.

Die Zulassung erfolgt nach den Regelungen der BOStrab (Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung). Die Nachweisführung des Gesamtsystems sowie der Fahrzeuge erfolgt erstmals, für eine gesamte Anlage in Deutschland nach der DIN EN 50 126 (CENELEC) und erfüllt somit höchste Sicherheitsanforderungen.

Um eine Vermischung der Schengen und Non-Schengen Passagiere zu verhindern, wird entsprechend den geltenden Sicherheitsbestimmungen der Passagierfluss gesteuert und auch den Fahrzeugen entsprechend zugeteilt.

Zu den Projektleistungen von Dorsch International gehören unter anderem:

  • Projektmanagementleistungen während Planung, Ausschreibung und Realisierung
  • Übergeordnetes Schnittstellen Management PTS
  • Bauoberleitung und örtliche Bauüberwachung für den PTS Fahrweg
  • Bauüberwachung der Starkstrom- sowie Nachrichtentechnik und IT-Anlagen
  • Übergeordnete Bauoberleitung für Gebäude, PTS Betriebs- und Technikräume sowie die technische Ausrüstung im gesamten PTS relevanten Bereich (Aufgangsbauwerke Terminal 2 und Satellit, Bahnsteige, Lang- und Kurzkehre, PTS Werkstattbereich)

„Mittlerweile sind zwei Fahrzeuge eingetroffen, die bereits durch die dafür extra vorgesehene Einbringöffnung eingehoben wurden. PTS  ist ein sehr innovatives Projekt, welches über den Ausbau des Flughafens Münchens den Wirtschaftsstandort Bayern weiterhin stärkt. Besonders hervorzuheben ist die Erreichung weltweit höchster Sicherheits- und Verfügbarkeitsstandards“, so Paul Petz, Projektleiter Geschäftsbereich Airports bei Dorsch.